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Hinzugefügt am 12.11.2013 - 11:31:56 von PRNZB
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Das NLP-Allergieformat
Allergien heilen mit NLP In unserem ersten Beitrag unserer Artikelreihe über Allergien (Teil 1) ging es um das Auflösen von Allergien mit Submodalitätenarbeit. In diesem zweiten Teil erfährst du, wie du mit einer ganz anderen Herangehensweise, dem NLP-Allergieformat, Allergien heilen kannst.Robert Dilts wurde aufgrund einer Metapher des Immunologen und Genetikers Michael Levi zur Entwicklung des Allergie-Prozesses inspiriert. Michael Levi formulierte die Annahme, dass eine Allergie so etwas Ähnliches sei, wie eine Phobie des Immunsystems. Zu dieser Metapher passten viele Beobachtungen, die Robert Dilts gemacht hatte: Allergien können desensibilisiert werden. Menschen können aus Allergien „herauswachsen“. Allergien können nach einer Veränderungsarbeit verschwinden. Allergische Symptome können durch Schlaf oder Ablenkung verändert werden. Dies führte Robert Dilts dazu, darüber nachzudenken, ob nicht bei der Behandlung von Allergien dieselben Prinzipien angewendet werden können, wie bei der Heilung von Phobien. Der daraus entstandene Prozess ist im Kern ein durch ein Reframing vorbereitetes Re-Anchoring. Die Methode führt nach Robert Dilts Angaben in etwa 80 % der Fälle, bei denen das Allergen klar identifiziert werden kann (z.B.: Katzenhaare, Birkenpollen oder Milch), zu einer deutlichen Besserung oder kompletten Heilung. Etwas schwieriger wird die Anwendung bei unklaren Allergenen z.B. bei Heuschnupfen, wenn das Allergen nicht bekannt ist. Auch bei diesem Format ist die Berücksichtigung des verdeckten Gewinns für den Erfolg wichtig. Eine Katzenallergie kann auch deshalb auftreten, weil sie eine gute Begründung dafür ist, dass man eine bestimmte Person nicht besuchen muss. Dies muss natürlich vorher gelöst werden. Ablauf des Allergie-Prozesses Preframe: Allergie als Fehler des Immunsystems Kläre den Klienten über die wichtigsten Punkte einer allergischen Reaktion auf, z.B.: „Allergien sind im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem einen Fehler macht. Wenn das Immunsystem gut funktioniert, identifiziert es wirklich gefährliche Substanzen und reagiert so auf diese, dass der Körper geschützt wird.  Auf diese Art und Weise schützt das Immunsystem den Körper vor schädlichen Bakterien und Viren.“ „Manchmal irrt sich das Immunsystem und identifiziert harmlose Stoffe, beispielsweise Lebensmittel, Pollen, Staub oder einen Bienenstich als gefährlich. Wenn das Immunsystem eine harmlose Sache als gefährlich identifiziert, dann haben Menschen eine Allergie. Das Immunsystem macht einen Fehler. Und wenn jemand einen Fehler macht, dann ist das Vernünftigste, die Sache aufzuklären. Und das wollen wir machen.“ „Wir werden dein Immunsystem umschulen, sodass es lernt, angemessen (auf das Allergen) zu reagieren. Es geht darum, deinem Immunsystem mitzuteilen, dass dieser Stoff kein Anlass zur Sorge ist.“ „Wenn das Immunsystem weiß, dass das Allergen harmlos ist, wirst du tatsächlich viel geschützter sein, weil die allergische Reaktion nicht auftreten wird. Dein Immunsystem wird in der Lage sein, so wie bei allen harmlosen Sachen zu reagieren.“ Ã-ko-Check  „Wenn du diese allergische Reaktion nicht hättest, was würde das für dein Leben bedeuten, welche Folgen hätte das innerhalb deiner Familie, dem Freundeskreis oder in deinem Berufsleben?“ Auftauchende Symptom-Gewinne, werden zuerst gelöst z.B. durch Reframing. Auf die allergische Reaktion kalibrieren und Separator einsetzen „Denke an eine Situation, in der du Kontakt mit dem Allergen hast. Wie reagierst du darauf?“ „OK! Komm wieder hierher zurück, schau mich an, höre mir zu und fühle, wie dein Körper in den normalen Zustand zurückgeht.“ Gegenbeispiel-Ressource finden und ankern Hier ist es wichtig einen möglichst ähnlichen Stoff zu finden, der keine Allergie auslöst. „Denke an etwas, was dem Allergen ähnlich ist, worauf die Allergie aber nicht eintritt, weil dein Immunsystem das richtig als eine ungefährliche Sache erkennt. Geh zurück in eine Situation, in der du im Kontakt mit dieser ähnlichen Sache bist und dein Körper ganz normal reagiert.“ „Während du diese Situation wieder erlebst, kannst du dir klarwerden, dass dein Immunsystem genau weiß, wie es auf diese Substanz angemessen reagiert. Achte darauf, wie das ist!“ Ankere die Ressource. Dissoziieren Halte den Anker. „Stelle dir jetzt eine Plexiglasscheibe vor, die durch den ganzen Raum läuft. Vom Boden bis zur Decke. Du bist völlig sicher und geschützt vor allem, was auf der anderen Seite auftaucht. Und du kannst dich selbst nun auf der anderen Seite der Scheibe sehen, wie [Name des Klienten] dort drüben auf diese ungefährliche Sache reagiert, wie das Immunsystem angemessen und normal arbeitet.“ Allergen langsam einführen Halte den Anker. „Und jetzt kannst du zuschauen und beobachten, wie [Name des Klienten] dort drüben zuerst ganz wenig und dann immer mehr in Kontakt mit dem Allergen, das ihm früher Probleme gemacht hat, kommt. Jetzt aber nimmst du wahr, wie [Name der Person] angemessen reagiert, auf genau dieselbe Art und Weise auf das Allergen reagiert, wie auf die ungefährliche Sache. Du kannst beobachten, wie das Immunsystem jetzt, da es weiß, dass auch das Allergen eine völlig ungefährliche Sache ist, genau weiß, was es zu tun hat und wie es normal und angemessen arbeitet.“ Reassoziieren Halte den Anker „Nun kannst du die/den [Name des Klienten] von dort drüben durch die Plexiglasscheibe zurückholen und dich mit ihr/ihm wieder vereinen.“ Test mit Anker & Future Pace & Test ohne Anker Halte den Anker „Stell dir vor, der Reiz, auf den du allergisch reagierst, würde jetzt hier auf dich einwirken. Und dein Immunsystem weiß immer noch, wie es darauf angemessen reagieren kann.“ „Stelle dir jetzt eine Situation in der Zukunft vor, in der du wieder mit dem Allergen in Kontakt kommst und lasse dein Immunsystem besonders aufmerksam sein. Es weiß, was die angemessene Reaktion ist, wenn du in dieser Situation bist.“ Lasse den Anker los. „Und jetzt stell dir noch einmal vor, wie du in der Zukunft nach einem Kontakt mit dem Allergen reagierst.“ Ãœbrigens: Das Re-Anchoring ist eine NLP-Technik, die du in unserer Ausbildung zum NLP-Practitioner lernst. Mehr zum Ablauf des Re-Anchorings kannst du außerdem auf NLPedia erfahren.
20.03.2019 - 13:10:10
https://nlp-zentrum-berlin.de/infothek/nlp-psychologie-blog/item/allergieformat
 
Der Rubikon Prozess
Handlungsziele wirksam erreichen 49 v. Chr. stand Gaius Julius Caesar mit seinen Truppen vor dem Fluss Rubikon. Der Rubikon bildete die Grenze zwischen Italien und der römischen Provinz Gallia Cisalpina. Nach einer Phase des Abwägens am Fluss Rubikon sprach Caesar die berühmten Worte: "Alea iacta est!" (Die Würfel sind gefallen!). Mit dieser Entscheidung überquerte er mit seinen Truppen den Rubikon und zog in den Krieg, den er Schlacht für Schacht für sich entschied. Soviel zur Namensgebung des ursprünglich 4-phasigen Rubikon Modells. Dieses Modell aus der Motivationspsychologie ist extrem hilfreich für das Erreichen großer Ziele. Im Folgenden werden wir eine Erweiterung dieses Modells, den 6 schrittigen Rubikon Prozess darstellen. Wenn du ein wichtiges Ziel wirklich erreichen willst, solltest du den Rubikon Prozess kennen und nutzen. Der Rubikon Prozess Das Rubikon Modell ist ein motivationspsychologisches Modell. Ziel der Motivationspsychologie ist es, die Richtung, Persistenz und Intensität von zielgerichtetem Verhalten zu erklären und durch Modelle zu unterstützen. Das ursprünglich von Heinz Heckhausen und Peter Gollwitzer entwickelte Rubikon Modell der Handlungsphasen, wurde mehrfach erweitert - unter anderem durch Anregungen von Klaus Grawe bezüglich der, die Motivbildung beeinflussenden, unbewussten Bedürfnisse. In diesem Artikel möchten wir dir diese Erweiterung des Rubikon-Modells, den 6-schrittigen Rubikon Prozess vorstellen. Der Rubikon Prozess beschreibt zielorientiertes menschliches Handeln als prototypische Abfolge von Schritten und Stadien. Anhand des Rubikon Prozesses kann jemand bis zur Realisierung eines Handlungsziels begleitet und unterstützt werden, denn der Prozess beschreibt die unterschiedlichen "Reifungsstadien", die ein Wunsch durchläuft (wenn er im Bewusstsein aufgetaucht ist), bis derjenige soweit motiviert und mobilisiert ist, dass dieser Wunsch zum Ziel wird und aus eigener Kraft verfolgt und aktiv in Handlung umgesetzt wird. Diese 6 Phasen des Rubikon-Prozesses sind: Unbewusstes Bedürfnis Motiv Intention Präaktionale Vorbereitung Handlung Bewertung In jeder dieser Phasen wirken andere neuronale Prozesse und somit sind unterschiedliche Vorgehensweisen gefragt. Das Bild des Rubikons symbolisiert den Schritt von der Wahl eines Zieles zu einer durch Entschlossenheit charakterisierten Umsetzung konkreter Handlungsziele. Links des Rubikons finden wir die Phasen des Abwägens (goal-setting). Hier ist es wichtig, zunächst einen Zugang zu möglicherweise widersprüchlichen unbewussten Bedürfnissen zu finden und diese dann mit den eigenen bewussten Motiven in Einklang zu bringen. Nach der Entscheidung bzw. dem Überschreiten des Rubikons (goal striving - rechts des Rubikons) geht es um die Zielerreichungsphasen. Motivationspsychologisch entspricht dies der abgesicherten Unterscheidung zwischen dem bloßen Beabsichtigen einer Handlung (so werden oft Neujahrsvorsätze gefasst) im Gegensatz zu dem entschiedenen, unbedingten Wollen, das mit starken positive Affekten einhergeht. Die Phasen des Rubikon Prozesses im Detail Der Rubikon Prozess beinhaltet folgende Phasen: 1. Unbewusstes Bedürfnis Unbewusste Bedürfnisse haben eine vorsprachliche Form. Sie äußern sich durch Zuneigung oder Abneigung (angenehm/unangenehm), als Stimmung, Antrieb, oder durch ein vages, diffuses Gefühl. Man kann es (noch) nicht recht in Worte fassen. "Irgendwie bin ich unzufrieden, … irgendetwas ist da, was sich nicht rund und stimmig anfühlt… Ich weiß nicht recht, ob…" Aus motivationspsychologischer Sicht geht jedem Bewusstwerden eines Motivs ein unbewusstes Bedürfnis voraus. Es ist wichtig Zugang zu unbewussten Bedürfnissen zu schaffen (z.B. durch Hypnose, Bilder, Malen, Assoziationen, Focusing, …) und diese bewusst zu machen, damit man sie befriedigen und miteinbeziehen kann. 2. Motiv Im Gegensatz zum Bedürfnis ist das Motiv bewusst verfügbar. Man wünscht sich etwas und wägt ab, wie man es erlangen könnte. Ein Wunsch kann sprachlich formuliert werden, aber er ist noch nicht handlungswirksam. "Es wäre ganz schön, wenn...", "Ich möchte gerne, …", "Ich könnte mir vorstellen, dass…" Diese Phase ist gekennzeichnet durch Abwägen, Ambivalenz und Open-Mindedness in Bezug auf Input. Soll ich dies tun oder das? Auf der einen Seite… Auf der anderen Seite... Es werden Informationen gesammelt, Pros und Cons abgewogen, recherchiert, man befragt Andere, "schläft noch eine Nacht drüber", ist hin- und hergerissen zwischen Möglichkeiten. Der Aufmerksamkeitsfokus ist auf entscheidungsrelevante Informationen gerichtet, die offen betrachtet werden. Auch positive und negative Anreize werden "unparteiisch" verarbeitet. Es gilt aus den Wünschen eine Auswahl zu treffen und zu entscheiden, welches Ziel verfolgt werden soll, dies beruht u.a. auf der Abwägung der Erreichbarkeit und Wünschbarkeit (antizipierte positive und negative Folgen sowie Kosten der Zielerreichung). Je nachdem ob es Konflikte mit dem Unbewussten oder Motiv-Konflikte gibt und diese gelöst sind, kann die Länge der Motiv-Phase, bis man den Rubikon überschreitet von sehr kurz – bis nie endend sein (z.B. nach 2 Jahren verheiratet sein, möchte man sich trennen, bleibt aber noch 50 Jahre). Wenn es in dieser Phase innere Konflikte gibt, gilt es diese aufzudecken und zu lösen. Dann gilt es Bedürfnis und Motiv so aufeinander abzustimmen, dass ein klares Ziel überhaupt erst möglich wird. 3. Intention Man ist entschieden - und hat den Rubikon überschritten! Das Ziel ist stark gewollt und man wird es konsequent verfolgen. Es gibt kein Zurück mehr. "Ich will!", "Ich werde!" [Anmerkung: Löst die Entscheidung starke positive Gefühle aus, wird der Wille und die feste Absicht gebahnt, das Ziel durch Handeln zu erreichen und so gelingt es den Rubikon einfach zu überschreiten. Reagiert das emotionale Erfahrungsgedächtnis allerdings mit negativen Gefühlen (z.B. bei inneren Konflikten), so wird es sehr schwierig oder es wird nicht gelingen den Rubikon zu überschreiten. Dann ist es sinnvoll das Ziel zu verwerfen oder mit den inneren Einwänden zu arbeiten] Vorher wählte man, nun will man. Man stellt sein Ziel nicht mehr infrage, sondern beginnt mit der konsequenten Planung und Umsetzung des Ziels und Realisierung der Absichten! Hier ändert sich die Informationsverarbeitung im psychischen System: Informationen und Reize, die nicht zielführend sind, werden ausgeblendet, stattdessen wird auf zielführende, realisierungsrelevante Informationen und Reize fokussiert (z.B. günstige Gelegenheiten) und diese werden nun systematisch überbewertet. Die Absicht wird aufrechterhalten und sogar abgeschirmt gegen konkurrierende Motivationstendenzen, Ablenkungen oder Versuchungen. Man nimmt eher eine optimistische Einschätzung der Erreichbarkeit des gewählten Ziels ein, um die eigene Selbstverpflichtung nicht zu gefährden. Man ist eher Closed Minded und will nun keinen konkurrierenden Input mehr, es soll einem nicht hereingeredet werden. In der Motivationspsychologie nennt man diesen Vorgang, der empirisch vielfach belegt ist, Zielabschirmung (goal shielding). 4. Präaktionale Vorbereitung Der Fokus liegt auf dem Planen und Vorbereiten. Was wird die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die gefasste Intention in Handlung umgesetzt werden kann? Das Ziel dieser Phase besteht darin, in die Lage zu kommen, zielorientiert zu handeln: "Ich will und ich kann!" Man plant Handlungen und einzelne Handlungsschritte zeitlich. Macht Vorbereitungen, z.B. auch im Umgang mit Schwierigkeiten, die auftreten könnten. Erwünschte Verhaltensweisen kann man üben und trainieren. 5. Handlung Der Beginn von Handlungen, die dazu geeignet sind, das ausgewählte Ziel zu realisieren (aktional), finden statt. "Ich tue es!", "Ich packe es an!" Hat jemand alle vorherigen Phasen erfolgreich durchlaufen und klare, realisierbare Ausführungsintentionen geplant, so werden normalerweise die Handlungen vollzogen bis zur Zielerreichung und dem Zielzustand. Natürlich können schwierige Situationen auftauchen oder es kann zu "Störungen" kommen, wie z.B. wenn etwas Unvorhergesehenes passiert und man in alte Handlungsmuster zurückfällt. Hier gilt es dranzubleiben. Die Situationen zu analysieren und neu vorzubereiten, bis das erwünschte Handeln automatisch gelingt. Wenn es nicht zu einem Handlungsabbruch kommt (oder einem Wechsel zu einer alternativen Handlung), wird zu einem bestimmten Zeitpunkt der angestrebte Zielzustand erreicht. Ob jemand trotz Rückschläge eine zielgerichtete Handlung beibehält, hängt nicht nur von der Überzeugung ab, das eigene Schicksal in der Hand zu haben, sondern auch vom Willen, das Ziel zu erreichen. Zentrale Kontrollprozesse sind die Regulation von Anstrengung und Ausdauer sowie die Abwehr störender Einflüsse. 6. Bewertung Nach der Beendigung einer Handlung (post-aktional) findet ein handlungsbewertender Rückblick statt, der zukünftige Handlungen beeinflusst. Es wird reflektiert und evaluiert, um Lernerfahrungen zu finden. Was ist gut gelaufen? Was werde ich als nächstes anders machen? "Ich reflektiere!" Es kann auch zu Überlappungen zwischen einzelnen Phasen oder deren Wiederholung kommen, z.B. wenn sich herausstellt, dass eine Sache deutlich komplexer ist, als zu Beginn angenommen ist, werden womöglich Entscheidungen neu getroffen. Wir hoffen, dieses Modell wird dir helfen, deine zukünftigen Ziele leichter zu erreichen.
20.03.2019 - 13:10:10
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Der Nocebo-Effekt
Die dunkle Seite der Macht Dies ist der dritte Teil unserer Artikelreihe über Placebos (Teil I und Teil II). Diesmal betrachten wir einen besonders merkwürdigen, im Grunde aber nur konsequenten Aspekt der Wirkung wirkstofffreier Stoffe oder Methoden: ihre Nebenwirkungen. Placebos können, genau wie "echte" Medikamente oder Therapien, schädliche Nebenwirkungen entwickeln, vor allem wenn Menschen dies erwarten – das nennt man den Nocebo-Effekt. Anders gesagt, wenn der Placeboeffekt der erwartete Nutzen von etwas ist, ist der Nocebo-Effekt, der sich manifestierende erwartete Schaden. Wir würden über den Nocebo nicht schreiben, wenn er nicht an so vielen Stellen anzutreffen wäre.Das andere Placebo Nocebo bedeutet übersetzt so viel wie: "Ich werde schaden". Es bezeichnet die negativen Effekte einer Therapie, die nicht durch die direkte Wirkung eines aktiven Arzneistoffes auf den Körper oder andere behandlungsspezifische Bedingungen hervorgerufen werden. Der Noceboeffekt kann zur Entstehung eines negativen Symptoms oder zur Verhinderung einer Symptomverbesserung führen. Viele Voodoo-Praktiken, bei denen andere glauben, sie wären durch einen Fluch zum Tode verurteilt, gehen in die Richtung Nocebo. Es wird hier oft beschrieben, wie der Todgeweihte gesund und kräftig war und sich innerhalb von Stunden schwach und sterbenselend fühlt – in vielen Fällen mit Todesfolge1. Allein durch die Erwartung schlimmer Ereignisse. Ähnliche Effekte können wir bei pessimistischen oder ängstlichen Menschen finden, Heilungsprozesse verlaufen, aufgrund negativer Erwartungen, langsamer oder kommen gar nicht in Gange oder Menschen sterben nach Fehldiagnosen. Placebos mit Noceboeffekt Eine neue Überprüfung der Daten von 250.726 Versuchsteilnehmern2 ergab, dass jeder zwanzigste, der im Rahmen von Studien Placebos erhielt, wegen schwerwiegender Nebenwirkungen abbrach. Fast die Hälfte der Teilnehmer berichtete von weniger schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen. Die Nebenwirkungen reichten von Bauchschmerzen und Appetitverlust bis zu Magenbrennen, Brustschmerzen, Müdigkeit und sogar Tod. Diese Effekte waren zwar nicht alle Noceboeffekte, sondern auch falsche Zuordnungen von Symptomen, die ohnehin aufgetreten wären, doch ein nennenswerter Anteil verbleibt beim Nocebo. Es zeigte sich außerdem, dass das Auftreten negativer Effekte davon abhing, wie die Studienteilnehmer über die Nebenwirkungen informiert wurden. Das ist nicht nur für Ärzte, sondern auch für Coaches und Therapeuten wichtig. Die Aufklärung über die Nebenwirkungen einer Intervention oder Psychotherapie kann eben diese Effekte hervorrufen. Hier ist es wichtig einen guten Weg zu finden, zwischen der Vorbereitung des Klienten, falls negative Effekte auftreten, und dem Aussprechen unheilvoller Suggestionen. Angst ist ein schlechter Ratgeber In den USA kostete der Nocebo-Effekt den Amerikaner Derek Adams beinahe das Leben. Nach einem heftigen Streit mit seiner Freundin nahm Adams, der Teilnehmer einer klinischen Studie zu Depression war, eine Überdosis eines Antidepressivums. Sein Zustand war nach der Überdosis kritisch und lebensgefährlich. Die Ärzte standen den Symptomen machtlos gegenüber. Sie kannten auch das Medikament nicht. Bevor es schlimmer wurde, konnten die Ärzte und der Patient allerdings aufgeklärt werden. Derek Adams war in der Placebo-Gruppe besagter Medikamenten-Studie. Demnach hatte er eine Übermenge eines Präparats ohne aktiven Wirkstoff zu sich genommen. Es hätte also gar nichts passieren dürfen. Allein die Erwartungshaltung durch die überdosierte Einnahme den Tod zu finden war so stark, dass sich sein körperlicher Zustand tatsächlich in diese Richtung bewegte. Nachdem der Fall aufgeklärt war, erholte sich Derek Adams binnen weniger Minuten.3 Wie man krank wird Wenn du demnach ernsthaft krank werden willst, erkundige dich ausführlich und im Detail über die Nebenwirkungen eines verabreichten Medikaments. Warnt dein Arzt dich vor den Nebenwirkungen eines verabreichten Medikaments treten diese tatsächlich auch dreimal häufiger auf. Darüber hinaus nährt die Fähigkeit übertrieben Angst zu empfinden den Noceboeffekt. Vor einigen Jahren fehlinterpretierte eine Patientin die Diagnose des Chefarztes in fataler Weise: Die Patientin hat eine Verengung der Herzklappe und muss dafür gelegentlich ins Krankenhaus. Eines Tages kommt der Chefarzt an ihrem Bett vorbei und spricht zu der ihm folgenden Gruppe: "Das hier ist ein klassischer Fall von "TS"." Die Bibliothekarin im Krankenbett interpretierte "TS" mit "terminale Situation" – demnach wäre sie dem Tode geweiht und würde bald sterben. Tatsächlich entwickelt sie Symptome – in ihren Lungen sammelt sich Flüssigkeit, sie konnte bald kaum noch atmen. Ein Assistenzarzt schafft es nicht sie aufzuklären: TS ist die Abkürzung für Trikuspidalklappenstenose, also der Fachbegriff für ihre Erkrankung. Als der Chefarzt wiederkommt, um die Patientin aufzuklären, ist sie bereits tot – gestorben an einer Wasserlunge.4 Krank durch nichtexistierenden Elektrosmog Ein Experiment5 zeigte, dass ebenso mutmaßlicher Elektrosmog und Handystrahlung ernsthafte Symptome beim Menschen hervorrufen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Funkmast tatsächlich eingeschaltet ist oder nicht. Es reicht allein die Vorstellung an die negativen Folgen. Schlafforscher der Berliner Charité machten dazu ein Experiment: Sie installierten an einem Ort einen mobilen Sendemast und überwachten den Schlaf von knapp 400 Freiwilligen mithilfe von Sensoren. Die Probanden bewerteten zusätzlich die Qualität ihres Schlafes in einem Fragebogen. Ergebnis: Diejenigen, die sich schon zuvor besorgt über Elektrosmog geäußert hatten, schliefen nach dem Errichten des Sendemasts objektiv schlechter (später einschlafen, nachts häufiger aufwachen). Verschwiegen wurde: In fünf von zehn Nächten war der Sendemast gar nicht eingeschaltet. Elektrosmog machte also manche krank, selbst wenn er gar nicht da war. Werden Nebenwirkungen erwartet oder dass sich die Symptome verschlechtern, senkt das unter anderem den Endorphin-Spiegel. Fehlen die Glückshormone kann das dazu führen, dass sich derjenige schlechter fühlt und schmerzempfindlich ist. Ebenso haben Hirnscans ergeben, dass schmerzverarbeitende Hirnregionen aktiviert werden. Das Gehirn spürt Schmerz – für den Betroffenen ist dieser Wirklichkeit. Erforschung von Nocebo-Effekten ethisch schwierig Der Nocebo-Effekt ist eine unbeabsichtigte negative Suggestion oder auch selbsterfüllende Prophezeiung. Ein Spezialfall, der auch dem Nocebo-Effekt zugeordnet wird: Der Patient verwendet ein Präparat, dass tatsächlich einen Wirkstoff enthält und entgegen aller Wahrscheinlichkeit verschlechtern sich die Symptome oder es treten unerwünschte Nebenwirkungen auf. Neben dem medizinischen Phänomen stellen Nocebo-Studien ein ethisches Problem dar und sind daher nur schwer zu vertreten. Immerhin muss man gesunden Patienten körperliche oder psychische Leiden zumuten. Für Ärzte ist das ein Dilemma: Sie sind gesetzlich verpflichtet ihre Patienten über Nebenwirkungen und mögliche Komplikationen von Behandlungen aufzuklären. Sie haben in ihrem Studium aber sehr wahrscheinlich auch den antiken Grundsatz "primum non nocere", auf Deutsch "zuallererst einmal nicht schaden" gelernt.6 Der dunklen Seite keinen Raum lassen Schlechte Neuigkeiten fördern schlechte Physiologie. Etlichen Krebs-Patienten wird bereits Tage vor der Chemotherapie schlecht oder sie müssen sich auf dem Weg ins Krankenhaus erbrechen. Auch Räume, die die gleiche Farbe haben, wie die, in denen die Chemotherapie durchgeführt wurde, führten in einer Studie, vielfach zu Übelkeit. Wenn alle Beteiligten, also Ärzte, Familie und der Kranke selbst fest daran glauben, dass die verbleibende Lebensdauer für den Krebspatienten nur noch wenige Monate beträgt, liegt der Verdacht nah, dass es zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung kommt. Manche Menschen sterben daher nicht an Krebs, sondern daran, dass sie glauben an Krebs zu sterben.7 Besonders ängstliche Menschen neigen dazu Aussagen des Arztes oder der Ärztin auf die Goldwaage zu legen. Der Nocebo-Effekt lässt sich verhindern, wenn die Kommunikation zwischen Arzt und Patient stimmt. Dabei sollten negative Vorstellungen bei Patienten vermieden werden ("Sie sind ein Risikopatient"). Risiken können auch positiv formuliert werden. Statt zu sagen "Fünf Prozent der Patienten vertragen dieses Medikament nicht", ist es besser zu sagen: "95 Prozent vertragen dieses Medikament sehr gut". Steht im Beipackzettel eines Medikaments, dass eine Nebenwirkung nur "sehr selten" auftritt, bedeutet dies, dass es in Vorstudien bei höchstens einer Person von 10.000 passiert ist. Eine Möglichkeit ist auch, den Patienten über den Nocebo-Effekt aufzuklären und ihm anzubieten, ihn deshalb nicht über Nebenwirkungen zu informieren. Das kann sogar der Gesundheit zuträglich sein, denn Menschen, die ausführlich über lästige aber ungefährliche Nebenwirkungen einer Behandlung aufgeklärt wurden, litten in der Folge auch häufiger unter genau jenen Nebenwirkungen. Das gilt vor allem für ungefährliche Konsequenzen - besteht die Gefahr am Steuer einzuschlafen, besteht Aufklärungspflicht. Übrigens: Pharmafirmen sind dazu verpflichtet Nebenwirkungen im Beipackzettel aufzuführen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine von ihnen auftritt, ist zum Teil geringer als von einem Blitz getroffen zu werden. Manche Menschen nehmen sie aus Angst davor dennoch nicht ein. Quellen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1447285/ https://medicalxpress.com/news/2018-12-placebos.html https://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/02/Dossier-Noceboeffekt https://www.huffingtonpost.de/lothar-seiwert/ticke-ich-noch-richtig_b_5693650.html https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20737608 https://www.aerzteblatt.de/archiv/147589/Nocebo-Die-dunkle-Seite-der-menschlichen-Einbildungskraft https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/nocebo-effekt-wenn-der-arzt-mit-worten-toetet-1.1410542-2
07.02.2019 - 10:01:15
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Der Placebo-Effekt - Teil I
Wie Erwartungen unsere Gesundheit beeinflussen Unsere Erwartungen haben enormen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Dies umfasst nicht nur unsere Emotionen und Fähigkeit Ziele zu erreichen, sondern auch körperliche Gesundheit und Genesung. Dieses Phänomen ist allgemein unter dem Namen Pygmalion-Effekt bekannt, siehe auch: Der Priming Effekt - Teil II. In Bezug auf Gesundheit spricht man meist vom Placebo-Effekt - Placebopillen und Placebooperationen. Aber die wenigsten Menschen wissen, wie weit der Placeboeffekt wirklich geht... Das Placebo - eine unterschätzte Kraft Der Begriff Placebo kommt aus dem lateinischen und bedeutet Ich werde gefallen. Als Placebo-Effekte bezeichnet man alle positiven psychischen und körperlichen Reaktionen, die nicht auf die spezifische Wirksamkeit einer Behandlung (oder Substanz) zurückzuführen sind, sondern auf den psychosozialen Kontext der Behandlung (oder Substanz). Wenn Placebos Substanzen und Behandlungen sind, von denen selbst keine wirksamen Effekte ausgehen, muss die Ursache der beobachteten Wirkung in der Erwartung des Klienten und/oder Behandlers liegen. Placebos in Forschung und Praxis Der Placebo-Effekt ist naturgemäß in der Wirksamkeitsprüfung von Medikamenten ein wichtiger Einflussfaktor. Um die Substanzwirksamkeit einzuschätzen, muss man die Placebo-Wirkung raus rechnen. Inzwischen ist es beim Studiendesign Standard mit drei Gruppen, möglichst im Doppelblindversuch, zu arbeiten. Neben der Versuchsgruppe mit echtem Medikament und einer unbehandelten Kontrollgruppe gibt es eine Gruppe, die mit einem Placebo behandelt wird. Umgekehrt wird natürlich auch die positive Kraft von Ärzten und Pflegern bewusst und gezielt eingesetzt. Bei vielen alltäglichen Erkrankungen und Beschwerden machen Placebo-Effekte einen großen Teil der Wirksamkeit aus. Kopfschmerztabletten ohne Nebenwirkungen Bei Migräne haben Placebos einen bemerkenswerten Vorteil für Kinder und Jugendliche. Im Rahmen einer Studie1 zeigten sich deutliche Vorteile der Gabe von Placebos gegenüber zweier gängiger Medikamenten zur Kopfschmerzprophylaxe bei Menschen zwischen 11 und 17. Sowohl in Wirksamkeit als auch Verträglichkeit schnitten die Medikamente Amitriptylin (ein trizyklinisches Antidepressivum) und Topiramat (ein Antieleptikum), die sich als wirksam bei Erwachsenen herausstellten, bei jungen Menschen deutlich schlechter als ein Placebo ab. An der Studie nahmen 361 Kinder teil, die durchschnittlich an 11 Tagen in vier Wochen unter Kopfschmerzen litten. In der Placebo-Gruppe berichteten 61% der Patienten von einer Reduktion der Schmerzen um mehr als die Hälfte. Bei den Medikamenten Amitriptylin und Topiramat waren es nur 52% bzw. 55% der Probanden. Dazu kommen die Nebenwirkungen der Medikamente: Amitriptylin verursachte im Vergleich zur Placebo-Gruppe doppelt so häufig Müdigkeit und einen trockenen Mund; es zeigten sich in der Amitriptylin-Gruppe bei drei Patienten starke Gemütsveränderungen, ein Patient erlitt unter Amitriptylin eine schwere Synkope (plötzliche Ohnmacht). Topiramat löste bei 31% der Teilnehmer Kribbeln oder Taubheitsgefühle (z.B. eingeschlafenes Bein) aus, unter dem Einfluss des Placebos berichteten nur 8% der Probanden davon. In der Topiramat-Gruppe unternahm ein Patient einen Suizidversuch. Nach einer Zwischenauswertung der Ergebnisse wurde die Studie vorzeitig abgebrochen (und nicht das Medikament vom Markt genommen). Topiramat ist zur Behandlung von Kopfschmerzen bei Jugendlichen im Alter von 12 und 17 in den USA zugelassen. In Deutschland ist es jedoch nicht zur Prävention von Migräne empfohlen. Übrigens wirken Placebosubstanzen besser2, wenn sie: nicht gut schmecken (bitter wirkt besser als süß) kompliziert anzuwenden sind (z.B. 3x täglich 20 Minuten vor dem Essen mit 100ml Wasser) die richtige Farbe haben (z.B. machen rote Pillen wach, blaue beruhigen, grüne Tabletten vertreiben leichter Ängste, gelbe Tabletten sind besonders wirksam bei Depression und Weiß hilft bei Magenschmerzen) in besonderer Größe oder Menge zu sich genommen werden (mehrere oder große Tabletten) oder sie eine besondere Form haben (z.B. Vigra) als Injektion verabreicht werden, ansonsten wirken Kapseln besser als Tabletten – am besten wirken natürlich Operationen oder gefärbte Injektionen und an wenigsten Inhalationen und Salbenverbände den Namen eines bekannten Herstellers und/oder Wirkstoffs aufgedruckt haben einen sehr hohen Preis haben kompetent verordnet werden (Arzt im Kittel, der sehr kompetent schaut). Allgemein wird angenommen, dass die Wirkung von Arzneimitteln zu 20% bis 90% durch Placebo-Effekte entsteht. Knieoperation – oder Placebo? In den letzten 20 Jahren wurden einige interessante Studien zur Wirksamkeit von Knieoperationen im Vergleich zu Placebooperationen durchgeführt. Zum Beispiel wurde in fünf Kliniken in Finnland an 146 Patienten mit degenerativem Riss des medialen Meniskus nach dem Zufallsprinzip entweder eine arthroskopische partielle Meniskektomie (teilweise Meniskusentfernung - Standardbehandlung von degenerativen Meniskusschäden) oder eine Scheinoperation vorgenommen3 – mit dem Ergebnis, dass die partielle Meniskektomie die Beschwerden der Patienten nach einem Jahr nicht besser als eine Scheinoperation gelindert hat. Eine andere Studie beschäftigt sich mit der Wirksamkeit von arthroskopischer Lavage (Wäsche) und Débridement (Wundreinigung) gegenüber einer Placebooperartion. Diese Eingriffe werden häufig empfohlen, wenn eine medikamentöse Therapie die Schmerzen der Arthrose im Knie nicht lindert. 2002 untersuchten J.Bruce Moseley und Kimberley O‘ Malley in einer Studie die Wirksamkeit dieser Operationen gegenüber Placebooperationen bei Patienten mit Arthrose4. Insgesamt 180 Patienten mit Arthrose des Knies nahmen an der Studie teil und wurden zufällig auf eine von drei Gruppen verteilt (arthroskopische Lavage, arthroskopische Débridement oder Placebo-Gruppe). Die Patienten in der Placebo-Gruppe erhielten Hautschnitte und unterzogen sich einem simulierten Eingriff ohne Arthroskopie. Weder Patienten noch Prüfer der Ergebnisse wussten von der Gruppeneinteilung. Über einen Zeitraum von zwei Jahren sollten die Teilnehmer an mehreren Punkten ihr Befinden auf Skalen für Schmerz und Funktion bewerten. Zusätzlich gab es einen objektiven Test des Gehens und Treppensteigens. Das Ergebnis: Zu keinem Zeitpunkt berichteten die Interventionsgruppen über weniger Schmerzen oder eine bessere Funktion als die Placebo-Gruppe. Die Ergebnisse nach einem arthroskopischen Eingriff waren nicht besser als nach einem Placebo-Eingriff. Placebo und Schmerz Ende des zweiten Weltkriegs stand ein Chirurg der US-Army, Henry Beecher, vor einem Problem: Er hatte kein Morphin mehr, um einen schwer verwundeten Soldaten auf eine Operation vorbereiten zu können. Er befürchtete ohne den Schmerzblocker einen Kreislaufschock. Die assistierende Krankenschwester injizierte dem Patienten daraufhin eine Kochsalzlösung. Die Linderung trat ein, ganz ähnlich zu der Behandlung mit Morphin. Der Patient beruhigte sich und verspürte während der Operation kaum Schmerz. Beecher stellte bald fest, dass allein die Erwartung einer Heilung heilsam ist.5 In einer Studie untersuchte Ulrike Bingel mit ihren Kollegen 2009 die neuronalen Wirkungen schmerzlindernder Placebos. Um die inneren Prozesse beobachten zu können, lagen die Probanden in der Röhre eines Magnetresonanztomografen, während ihr Arm an zwei Stellen einem Hitzereiz ausgesetzt wurde. An beiden Stellen wurde zuvor eine Creme auf einen Teil der betroffenen Hautpartie aufgetragen. Den Teilnehmern der Studie wurde gesagt, dass die eine Creme ein hochwirksames Analgetikum enthalte und dass die an einer anderen Stelle aufgetragene Creme, lediglich eine Kontrollcreme sei. In Wirklichkeit war es aber in beiden Fällen die gleiche, wirkstofffreie Creme! Als die mit der Kontrollcreme behandelte Stelle gereizt wurde, feuerten die Neuronen im Rückenmark wie erwartet stark. Diese Reaktion fiel deutlich schwächer aus, als die Stelle gereizt wurde, die mit der "Schmerzlinderungscreme" behandelt wurde, auch das subjektive Schmerzempfinden wurde als geringer beschrieben. Das Spannende daran war, dass das Placebo bereits im Hinterhorn des Rückenmarks (dorsaler Anteil der grauen Substanz des Rückenmarks), also nicht erst im Gehirn, seine Wirkung, aufgrund der Wirksamkeitserwartung, entfaltet.6 Im Rahmen einer anderen Studie zu den biochemischen Mechanismen beim Placebo-Effekt, insbesondere bei Analgesie, konnte der italienische Forscher Fabrizio Benedetti zeigen, dass die Gabe von Placebos schmerzlindernd wirkt7. Es zeigte sich, dass allein die Erwartung ein Analgetikum (schmerzstillendes Mittel) verabreicht zu bekommen, bereits Neurotransmitter freisetzt. Diese besetzen die gleichen Rezeptoren, wie ein zuvor verabreichtes Analgetikum. In diesem Versuch wurde deutlich, dass die Wirkung von Placebos auch auf einer Freisetzung von Neurotransmittern, die an entsprechende Rezeptoren koppeln, beruht und nicht nur auf subjektiver Schmerzwahrnehmung. Die Studie zeigte einen weiteren interessanten Fakt: Wurde das Placebo gegeben, nachdem in Versuchen zuvor mehrmals Morphin (ein Opioid) gegeben wurde, wirkte das Placebo wie Morphin. Wurde das Placebo allerdings gegeben, nachdem in Versuchen zuvor Ketorolac (ein Endocannabinoid) gegeben wurde, wirkte das Placebo wie Ketorolac. Das heißt, das Placebo wirkte einmal wie ein Opioid und besetzte entsprechende Rezeptoren der Nerven und das andere Mal wie ein Endocannabinoid und wirkte neurobiologisch an ganz anderen Stellen – dabei war es das gleiche Placebo ;-) Selbsterfüllende Prophezeiungen Doch es geht sogar noch doller! So wurde schwangeren Frauen, ein Medikament gegen Übelkeit verschrieben. Den meisten ging es nach dessen Einnahme tatsächlich besser. Auch jenen, die ein Brechmittel bekamen. In einer anderen Studie konnte der Blutdruck aller Testpersonen gesenkt werden - nur dass ein Teil von ihnen ein Medikament einnahm, das den Blutdruck eigentlich erhöht... Das wird nur noch übertroffen von einer, von Paul Watzlawick8 berichteten, Begebenheit in einem österreichischen Landeskrankenhaus, Anfang des letzten Jahrhunderts: Dort liegt ein schwerkranker Mann im Sterben und die behandelnden Ärzte haben ihm wahrheitsgemäß mitgeteilt, dass sie seine Krankheit nicht diagnostizieren können und ihm daher nicht helfen können. Sie haben ihm ferner gesagt, dass ein berühmter Diagnostiker das Spital in den nächsten Tagen besuchen und vielleicht imstande sein wird, die Krankheit zu erkennen. Ein paar Tage später kommt der Spezialist wirklich an und macht seine Runde. Am Bett des Kranken angekommen, wirft er nur einen flüchtigen Blick auf ihn, murmelt 'moribundus'* und geht weiter. Einige Jahre später sucht der Mann den Spezialisten auf und sagt ihm: "Ich wollte Ihnen schon längst für Ihre Diagnose danken. Die Ärzte sagten mir, dass ich Aussicht hätte, mit dem Leben davonzukommen, wenn Sie meine Krankheit diagnostizieren könnten, und im Augenblick, da Sie 'moribundus' sagten, wusste ich, dass ich es schaffen werde." *) 'moribundus' bedeutet: dem Tode geweiht… Natürlich finden wir den Placebo-Effekt auch in Coachings und Psychotherapien. Ein Klient, der von der Wirksamkeit einer Intervention überzeugt ist, erzielt deutlich schneller Fortschritte in der Therapie. Und (!) ein von seinen Methoden überzeugter Therapeut, hat bei seinen Klienten ebenfalls einen schnelleren Therapieerfolg. Diesen Effekt bezeichnen einige Autoren als curabo effect ("Ich werde heilen"). Mehr über Wirkfaktoren in Coaching & Therapie erfährst du in unserem nächsten Artikel und in unserer Coaching-Ausbildung. Quellen: Publikation im New England Journal of Medicine (2016; doi: 10.1056/NEJMoa1610384) und https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/71163/Migraene-Placebos-in-Vergleichsstudie-bei-Kindern-mit-ausgezeichneter-Wirkung Die Farbe des Medikaments - https://www.netdoktor.de/medikamente/medikamenten-farbe https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57061/Meniskusschaden-Arthroskopische-Operation-in-Studie-oft-ohne-Vorteil „A Controlled Trial of Arthroscopic Surgery for Osteoarthritis of the Knee“ von J.Bruce Moseley, M.D., Kimberley O‘ Malley et al. von 2002https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa013259 Scheinmedikamente: Wie Placebos wirken - https://www.spektrum.de/news/wie-placebos-wirken/1537269 Scheinmedikamente: Wie Placebos wirken - https://www.spektrum.de/news/wie-placebos-wirken/1537269 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-51522012/scheinmedikament-mit-echter-wirkung Münchhausens Zopf (1988) - Paul Watzlawick
26.10.2018 - 12:38:16
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Der Placebo-Effekt - Teil II
Vom Schein zum Sein Im vorigen Artikel haben wir das Thema Placebo aus verschiedenen Blickwinkeln, vor allem in Bezug auf Schmerzlinderung betrachtet und dabei gesehen, dass Konditionierung und Wirksamkeitserwartung wichtige Komponenten bei Heilungsprozessen sind. Heute wollen wir schauen, wie die Erkenntnisse der Placebo-Forschung für Coaching und Psychotherapie genutzt werden können und natürlich werden wir wieder einige interessante Experimente vorstellen.Konditionierung und Erwartung Der Placeboeffekt bezieht sich auf Stoffe (z.B. Medikamente, Drogen) und Maßnahmen (z.B. Übungen, Operationen, Psychotherapie), die an sich unwirksam sind und durch den Placeboeffekt wirksam werden, die an sich wirksam sind und durch den Placeboeffekt in ihrer Wirksamkeit verstärkt werden. In der Forschung gelten als wesentliche Einflussfaktoren für Placeboreaktionen, bewusste oder unbewusste Erwartung (expectancy) Konditionierung (conditioning). Eine bewusste oder unbewusste Erwartungshaltung oder Erfahrung, kann also die Wirksamkeit eines Stoffes oder einer Maßnahme maßgeblich erhöhen. Wer den Placeboeffekt nicht nutzt, ist ein schlechter Therapeut In einem Interview des Bundesministerums für Bildung und Forschung mit Dr. Ulrike Bingel1 wird die Bandbreite des Placeboeffekts beschrieben. Je nach Erkrankung sprechen etwa 20-90% der Patienten auf wirkstofffreie Medikamente an. Und natürlich wird auch die pharmakologische Wirkung von Medikamenten durch den Placebo-Effekt verstärkt. Voraussetzung ist, dass die Erwartungshaltung zur Linderung des Schmerzes vom Patienten positiv ist, d.h. der Patient vertraut dem Arzt und ist von der Wirksamkeit seiner Therapie überzeugt. Durch Erklären der Wirkung des Medikaments, dass es z.B. gegen Schmerz oder Übelkeit hilft, wird die positive Erwartungshaltung unterstützt. Die Erwartungshaltung kann aber auch durch einen Lernprozess entstehen. Wenn bei Kopfschmerzen Aspirin bereits einige Male geholfen hat, kann es sein, dass ein Placebo als Aspirin verkleidet, beim nächsten Mal die schmerzlindernde Aufgabe übernimmt. Wer in einer Placebogruppe ist, hat nicht immer Nachteile, denn manchmal ist die Wirkung des Placebos sogar besser als die „echte“ Behandlung, da es oft keine Nebenwirkungen hat. So bei einer US-Studie zu Herz OP’s an Patienten, die an einer Verengung der Herzkranzgefäße litten. 100% der Scheinoperierten ging es nach der OP besser als vorher - von den tatsächlich operierten berichteten nur 76% von einer Besserung. Und auch über Knie OP’s hatten wir bereits berichtet. Placebo, der Alleskönner Der schmerzlindernde Effekt der Placebos wird meist über endogene Opiate erzeugt. Bei Menschen mit Parkinsonerkrankung können Placebos wieder zu vermehrter Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin führen. Selbst wiederkehrende Bauchbeschwerden aufgrund von Verwachsungen können sich zurückbilden, wenn der Chirurg die Bauchdecke nur kurz öffnet, ohne die Verwachsungen zu lösen. Und man kann von alkoholfreiem Bier betrunken werden, wenn niemand einem sagt, dass kein Alkohol drin ist. Je jünger, je leichter Die Zulassung von Arzneien für Kinder ist zum Teil sehr schwierig, da Kinder oft suggestibler sind und stärker auf Placebos ansprechen. Bei Migräne wurde beispielsweise ein ausgeprägter Placebo-Effekt bei Kindern nachgewiesen. Deswegen gibt es auch kein Migränemittel für Kinder auf dem Markt – Placebos helfen einfach genauso gut. Insbesondere bei kleinen Kindern helfen gegen Schmerzen die altbewährten Hausmittel und Methoden: Pusten und schöne, bunte Pflaster. Doch müsste man eigentlich nicht sagen je jünger, je leichter sondern je suggestibler, je leichter! Daraus leitet sich ab, dass Coaches und Therapeuten sich in ihrer Arbeit mit sehr suggestiblen Klienten unbedingt vom Placeboeffekt unterstützen lassen sollten. Überzeugung überzeugt Zwei Psychologen, Prof. Ulrich Weger von der Universität Witten/Herdecke und Dr. Stephen Loughnan von der Universität Melbourne gingen der Frage nach, ob jemand bessere Ergebnisse zeigt, wenn er von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt ist2. Hierfür wurden in einem interessanten Placeboversuch 40 Versuchspersonen in 2 Gruppen eingeteilt. Beiden Gruppen wurde gesagt, dass der Zweck der Studie wäre, die Rolle von Aufmerksamkeit bei Wissenstests zu untersuchen. Der Test bestand aus 20 Multiple Choice Fragen, die nacheinander an eine Wand projiziert wurden. Einer Gruppe wurde vor dem Test gesagt, dass die Ergebnisse jeder Frage, für wenige Millisekunden vor der Frage, angezeigt würden – allerdings so kurz, dass sie nur unterbewusst erfasst werden kann. Diese Gruppe trainierte daraufhin diese Art der unbewussten Aufnahme von Informationen, bis sie dies mit gutem Erfolg absolvierten. Der anderen Gruppe sagte man, dass vor jeder Frage kurz ein Lichtblitz zur Aufmerksamkeitssteuerung projiziert würde. In Wirklichkeit wurde in beiden Gruppen der gleiche sinnlose Wortsalat für wenige Millisekunden vor jeder Frage angezeigt. Im folgenden Wissenstest lieferten die „trainierten“ Teilnehmer durchschnittlich 98,5% richtige Ergebnisse, die andere Hälfte kam auf durchschnittlich 83,7% richtige Lösungen. Das Wissen selbst war ja nicht trainiert worden, lediglich der Glaube an die eigenen Fähigkeiten (die dann ja nicht mal genutzt werden konnten). Die Vorbereitung scheint implizit lähmende Ängste durch Zuversicht ersetzt zu haben. Denn es wurde nicht das Wissen trainiert, jedoch wurde das Gefühl von Unterstützung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Personen vorhandenes Wissen besser abrufen konnten und sich dadurch die Leistung tatsächlich verbesserte. Aufklärung wirkt Der Therapeut oder Coach stärkt beim Klienten die, für den Placebo-Effekt so wichtige, positive Erwartungshaltung. Er sollte daher unbedingt die positive Wirkung eines Medikaments oder einer Maßnahme erklären, damit sich der Placebo-Effekt entfalten kann. Ein wortlos verordnetes Placebo wirkt bekanntermaßen deutlich schwächer, als eines, welches empathisch mit einer sachten Berührung und den Worten „das wird Ihnen sicher helfen“, überreicht wird. Noch deutlicher wird es, wenn ein Klient gar nicht von einer Behandlung informiert wird. So ist die Wirkung von Morphium deutlich geringer, wenn es einem Patienten ohne sein Wissen gespritzt wird3. Und hier noch das Ergebnis einer Studie der Universität Southhampton zum Thema Arzt-Patient-Gespräch. Sagte der Arzt, nach einer Untersuchung: „Ich weiß nicht, was ihnen fehlt!“ fühlten sich bereits 39% der Patienten besser (!) „In ein paar Tagen wird es ihnen wieder bessergehen!“ ging es sogar 64% besser Selbst dann, wenn er sonst nichts machte. Was der Therapeut sieht, findet auch der Klient In Coaching und Therapie kann man sich einen interessanten Aspekt zunutze machen. Klienten neigen nämlich dazu, in sich selber das zu finden, was der Coach oder Therapeut in ihnen sieht. Sieht also der Coach in seinem Coachee, einen Menschen, der seinem Ziel schon ein gutes Stück nähergekommen ist, wird sich auch der Coachee eher so erleben. Viktor Frankl fasste diesen Effekt einmal so zusammen: „Wer im Anderen das sieht, was er ist, macht ihn kleiner. Wer in ihm das sieht, was er sein kann, hilft ihm der zu werden, der er ist!“ Interesse heilt Allein das Interesse des Therapeuten am Klienten hat einen starken heilenden Effekt. Beispielsweise erleben Studienteilnehmer oft bereits vor Studienbeginn eine Reduktion ihrer Symptome - allein aufgrund der Betreuung und Vorbereitungen. Und der Erfolg einer stationären Placebobehandlung bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn fiel umso höher aus, je mehr Visiten der Ärzte stattfanden. Hypnose – Wenn Placebos Wirklichkeit werden Einen weiteren sehr wichtigen Aspekt möchten wir noch erwähnen. Ein Placebo wirkt umso stärker, wenn es bereits positive Erfahrungen (Referenzerfahrungen) zu dem Thema gab. Im Rahmen einer hypnotherapeutischen Sitzung kann der Klient zum Beispiel in einer Trance, unter Umgehung kognitiver Abwehr oder Rationalisierung erleben, wie er eine herausfordernde Situation meistert. In dieser Trance verschafft er sich damit eine Referenzerfahrung für erfolgreiches Handeln. Auf die sein Unterbewusstsein in der Folgezeit zurückgreifen kann, ganz nach dem Motto: „Ich weiß ja, dass ich es kann, schließlich habe ich es schon mal erlebt.“ Das macht diese Form der Therapie so erfolgreich, selbst in sonst ausweglos erscheinenden Fällen. Und zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen inzwischen die Wirksamkeit der Hypnosetherapie. Mehr zu Hypnose und den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten erfährst du in unserer Hypnose-Ausbildung. Fazit Die Erwartung eines positiven Behandlungseffekts setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, die von Coaches oder Therapeuten maßgeblich beeinflusst werden. Der Placeboeffekt - bestehend aus Erwartung und Konditionierung -  kann gesteigert werden, indem der Therapeut signalisiert „du bist mir wichtig“ (die Therapeuten-Klienten-Beziehung, menschliche Zuwendung) der Therapeut seine Therapie auf den Klienten ausrichtet (ich werde verstanden und mein Symptom wird verstanden) der Therapeut kompetent erscheint (z.B. wirkt ein weißer Kittel bei Ärzten besser als Jeans, dieser Effekt nimmt jedoch zusehends ab) der Therapeut positiv über die Behandlung denkt und spricht (Therapeutenerwartung überträgt sich auf Klientenerwartung) die Angehörigen von der Behandlungswirksamkeit überzeugt sind (Überzeugung wichtiger Menschen überträgt sich auf Klientenerwartung) bestehende Befürchtungen durch Aufklärung reduziert werden (Reduktion des Noceboeffektes – Beschreibung im nächsten Artikel) die Beobachtung eines Behandlungserfolgs bei anderen Menschen (z.B. durch Testimonials) positive Referenzerfahrungen genutzt werden (Mittel, Menschen, Orte, Methoden… Das, was schon mal geholfen hat, hilft vielleicht wieder) Natürlich sind Menschen verschieden und die einen vertrauen eher dem einfühlsamen, verständnisvollen Behandler, der sich viel Zeit nimmt und die Therapie im Detail bespricht. Für andere sind kurze, klare Ansagen passender („Wir machen das und das wird helfen.“). Doch dies ist das WIE (die Art der Darreichung), das WAS (die oben genannten Punkte) bleibt bestehen. Zweifler sind Nocebos, die schlecht gelaunten Verwandten des Placebos – doch darum geht es im nächsten Artikel. Bis dahin alles Gute!Dein NLP Zentrum Berlin Quellen: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/ohne-placebo-effekt-wirkt-morphium-viel-schwacher-3312.php; 17.10. 12:11 Rapid communication: Mobilizing unused resources: Using the placebo concept to enhance cognitive performance von Ulrich W. Weger, Stephen Loughnan (http://journals.sagepub.com/doi/10.1080/17470218.2012.751117) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-51522012/scheinmedikament-mit-echter-wirkung/ Weiterführendes: Buch „Du bist das Placebo – Bewusstsein wird Materie“ von Joe Dispenza
26.10.2018 - 12:38:16
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Wie du deine Kreativität steigerst
Einfache und umsetzbare Strategien für neues, kreatives Denken Kreativität ist die Fähigkeit aus Bestehendem, etwas Neues zu erschaffen, sei es ein Gedanke, eine Handlung oder etwas Stoffliches. Kreativität nutzen wir jeden Tag, um Lösungen zu finden, Dinge zu gestalten und Neues zu erschaffen. Jeder hat in Berufsleben und Alltag Aufgaben zu bewältigen, die seine Kreativität fordern. Doch es gibt Momente, in denen uns einfach nichts einfällt. Der Kopf ist leer, es entstehen keine mentalen Bilder, keine innere Stimme flüstert uns innovative Einfälle zu. Oftmals nehmen wir dies einfach hin und verschieben die Aufgabe auf später. Doch es gibt Möglichkeiten unsere Kreativität zu fördern. Auch im NLP gibt es sehr wirksame Techniken für Kreativität, doch dazu kommen wir in dem nächsten Blogartikel. In diesem Blogartikel wollen wir einfach umsetzbare und wissenschaftlich belegte Strategien aufzeigen... Wenn wir kreativ sind, erschaffen wir etwas, das neuartig, originell und nützlich ist. Dabei kann der kreative Einfall noch nie da gewesen sein; es ist aber auch kreativ, etwas Vorhandenes durch neue Aspekte und Ideen zu erweitern. Kreativität beschränkt sich nicht auf den künstlerischen Bereich, sondern findet in den verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen Anwendung. Und zu jeder Zeit können wir unseren kreativen Geist durch ganz einfache Dinge stärken. Bewegung fördert die Kreativität Dass Bewegung gesund ist und positiv zu unserem Wohlbefinden beiträgt, ist weithin bekannt. 2014 untersuchten Forscher welche Auswirkungen Laufen auf kreatives Denken hat1. In einem Experiment ließen sie die Teilnehmer im Sitzen Kreativitätstest absolvieren. Anschließend wurden die Teilnehmer auf ein Laufband geschickt. In einem selbst gewählten Tempo absolvierten sie erneut die Kreativitätstests. Das Ergebnis ist beeindruckend: In Bewegung konnten die Teilnehmer ihre Testergebnisse um bis zu 80 % verbessern. Konvergentes und Divergentes Denken Interessant ist hierbei, dass die Ergebnisse insbesondere beim Test des divergenten Denkens deutlich gesteigert waren. Auf konvergentes Denken hatte Bewegung nur einen positiven Einfluss von etwa 20 %. Unter divergentem Denken versteht man offene, unsystematische und ausstreuende Gedankengänge, die in einem Kreativitätsprozess in der Regel am Anfang stehen. Divergentes Denken ist Brainstorming ohne rationale Einwände, das Finden innovativer Ideen und das Einnehmen neuer Sichtweisen und Perspektiven. Konvergentes Denken sollte sinnvollerweise am Ende eines Kreativitätsprozesses eingesetzt werden. Hier werden mithilfe einer rationalen, überprüfenden und lösungsorientierten Denkweise die gesammelten Einfälle und Ideen ausgewählt und auf Umsetzbarkeit geprüft. Auch nach der Bewegung ist die Kreativität gesteigert Vermutlich haben nicht alle die Möglichkeit ein Laufband in ihr Büro zu stellen. Und auch Brainstorm-Meetings können nicht immer im Laufen abgehalten werden. Das ist aber auch nicht notwendig: Denn in weiteren Experimenten fanden die Forscher heraus, dass die Kreativität auch nach vorangegangener Bewegung weiterhin erhöht ist. Sie teilten die Teilnehmer dafür in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe absolvierte beide Kreativitätstests im Sitzen. Die zweite Gruppe saß zuerst und lief während dem zweiten Test auf dem Laufband oder draußen. Die dritte Gruppe bewegte sich zuerst und saß für den zweiten Test. Die Ergebnisse sind eindeutig. Die Gruppe, die für beide Tests saß, hatte die schlechtesten Ergebnisse. Die Gruppe, die sich beim zweiten Test bewegte, konnte ihre Ergebnisse deutlich verbessern. Aber auch die dritte Gruppe erzielte sehr gute Ergebnisse im Sitzen nach vorheriger Bewegung. Auch wenn die Kreativität durch das Sitzen wieder etwas abnahm, waren die Ergebnisse doch signifikant besser als bei der Gruppe, die sich gar nicht bewegt hatte. Es reicht also schon aus, wenn du dich beispielsweise kreativen Aufgaben im Anschluss an einen kleinen Spaziergang widmest oder vor dem Meeting noch eine Runde um den Block drehst. Eine dynamische Umgebung regt an Die Forscher hatten in zwei Experimenten gezeigt, dass Laufen dafür sorgt, kreativer zu sein. Da stellt sich die Frage, welche Umgebung für mehr Kreativität sorgt: Indoor oder Outdoor? Hierfür überlegten sich die Forscher ein viertes, spannendes Experiment. Dabei saßen die Teilnehmer entweder in einem Raum oder in einem Rollstuhl, der draußen geschoben wurde oder sie liefen Indoor auf einem Laufband oder gingen draußen spazieren. (Interessanterweise stellten die Forscher auch fest, dass Bewegung die Redseligkeit erhöht, insbesondere Bewegung unter freiem Himmel. Redseligkeit führt zwar nicht automatisch zu einer erhöhten Kreativität, kann aber beispielsweise beim Brainstorming sehr nützlich sein.) Insgesamt zeigte das Experiment, dass Laufen, sowohl Indoor als auch Outdoor, die Kreativität deutlich steigert. Die besten Ergebnisse erreichte die Gruppe, die draußen lief. Aber auch die Teilnehmer, die im Rollstuhl draußen geschoben wurden, waren deutlich kreativer, als die Teilnehmer, die in einem geschlossenen Raum saßen. Andere Studien2 haben gezeigt, dass ein Aufenthalt in der Natur einen positiven Effekt auf unsere Kreativität hat. In der vorgestellten Studie wirkte jedoch auch eine städtische Umgebung fördernd auf die Kreativität. Es scheint also auszureichen, wenn eine dynamische Umgebung unsere Gedanken anregt. Am besten gehst du zum Brainstormen also raus auf einen Spaziergang, egal ob durch die Stadt oder in der Natur. Fast jedes Handy hat zum Beispiel heutzutage eine Diktierfunktion, die sich für Ideenfindungsprozesse im Laufen bestens eignet. Zeitdruck schadet kreativen Denkprozessen Bewegung und eine dynamische Umgebung helfen dabei kreativ zu sein. Aber was stört kreative Prozesse? Ein Beispiel für eine Kreativitätsblockade ist Zeitdruck. Kreativitätsprozesse sind komplexe kognitive Vorgänge, die Zeit brauchen und sich nicht unter Druck setzen lassen. In einer umfangreichen Studie in Amerika wurden über 9000 Tagesprotokolle von Arbeitnehmern analysiert um herauszufinden, wie Zeitdruck erlebt wird und welche Auswirkungen er auf kreatives Denken hat3. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass Zeitdruck der Kreativität schadet. Sogar nachdem der Zeitdruck abgenommen hat, braucht es eine Zeit, bis kreatives Denken wieder auf hohem Level möglich ist. Zeitdruck und Stress sollten also grundsätzlich vermieden werden. Die innere Haltung ist entscheidend Auch wenn wir nicht immer verhindern können unter Zeitdruck zu stehen, sind wir diesem Faktor nicht hilflos ausgeliefert. Reserviere dir einen festen Zeitraum, in dem du dich deiner Aufgabe widmen kannst. Vermeide Unterbrechungen und Ablenkungen, denn sie stören kreative Denkprozesse nachweislich. Nimm dir zu Beginn einige Minuten Zeit, um deine Aufgabe zu durchdenken, vorhandenes Material zu studieren und dich spielerisch und frei dem Thema zu nähern. Exploratives Verhalten unterstützt kreative Denkprozesse. Denn nur wenn du hilfreiche Konzepte, Themen und Fakten kennst, kannst du diese neu verknüpfen. Achte außerdem auf deine innere Haltung, mit der du die Aufgabe bearbeitest. Wenn du das Gefühl hast, dich im Hamsterrad abzustrampeln oder auf Autopilot alles abarbeitest, wird diese Haltung deine Kreativität dämpfen. Die Analyse der Tagesprotokolle hat ergeben, dass es am effektivsten ist, wenn wir uns in einen Entdecker-Modus versetzen. Ist der Zeitdruck gering, stell dir vor du bist auf einer Expedition, um neue Ideen zu generieren und explorieren. In diesem Modus ist es förderlicher alleine oder zu zweit zu arbeiten, als in einer großen Gruppe. Lenke deinen Fokus nicht darauf Probleme zu lösen, sondern Neues zu entdecken. Wenn der Zeitdruck bereits sehr hoch ist, dann stell dir vor, du bist auf einer wichtigen Mission. Deine Arbeit ist so wichtig, dass die Dringlichkeit berechtigt ist und du dich positiv herausgefordert fühlst. Das Ziel der Mission ist es gleichermaßen Probleme zu lösen, als auch neue Ideen zu entwickeln. Mache deine Aufgabe innerlich zu einer Herausforderung, die du bewältigen kannst und willst. Strategien für kreatives Denken Zum Abschluss fassen wir alle Möglichkeiten deine Kreativität zu steigern, noch einmal für dich zusammen: Gehe spazieren, bevor oder während du kreativ sein möchtest. Suche dir eine dynamische (abwechslungsreiche) Umgebung. Vermeide Zeitdruck, denn er hemmt deine Kreativität auch langfristig. Reserviere dir einen festen Zeitraum für deine Aufgabe. Vermeide Unterbrechungen und Ablenkungen. Arbeite alleine oder zu zweit, nicht in zu großen Gruppen. Überprüfe deine innere Haltung und gehe bewusst in einen Entdeckungs- oder Missionsmodus. Nimm dir Zeit, dich der Aufgabe explorativ und spielerisch zu nähern. Nimm dir Zeit, neue Konzepte zu entdecken und Dinge kennen zu lernen, die nützlich sein könnten. Sammle zuerst ungefiltert alle Ideen und Einfälle und überlege danach, wie man diese umsetzen könnte und überprüfe dann die Pläne kritisch. Wir wünschen dir viele Ideen und Erfolg!Quellen: 1. Marily Oppezzo und Daniel L. Schwartz. "Give your ideas some legs: The positive effect of walking on creative thinking." Journal of experimental psychology: learning, memory, and cognition 40.4 (2014): 1142. 2. Ruth Ann Atchley, David L. Strayer und Paul Atchley. "Creativity in the wild: Improving creative reasoning through immersion in natural settings." PloS one 7.12 (2012): e51474. 3. Teresa M. Amabile, Constance N. Hadley und Steven J. Kramer. "Creativity under the gun." Harvard business review 80 (2002): 52-63.
23.03.2018 - 13:39:05
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Das Armband, das dein Leben verändern kann
Was wäre wenn: A Complaint Free World bzw. eine Welt ohne Beschwerden „Sich zu beklagen, ist wie schlechter Atem. Wir bemerken ihn, wenn er aus dem Mund eines anderen kommt, aber wir bemerken ihn nicht, wenn er aus unserem eigenen Mund kommt.“- Will Bowen Will Bowen war Pfarrer einer kleinen Gemeinde in Kansas City. Er hatte sich in seiner Gemeindearbeit viel mit dem Thema "Anziehen von Erfahrungen durch Gedankenfokussierung" beschäftigt. Eines Tages nahm er wahr, wie viele Menschen sich jeden Tag beklagen, sich selbst abwerten und über Andere lästern. Ihm wurde klar: Beschwerden ziehen niemals das an, was man haben will – sie ziehen das an, worüber man sich beklagt. Aber gerade das mache nicht glücklich. Ihm wurde klar, dass, wenn es mit dem das-bekommen-auf-was-man-sich-fokussiert stimmt, es mit seiner Gemeinde gar nicht gut aussieht – und nicht nur mit seiner Gemeinde. So startete er Mitte 2006 das Projekt „A Complaint Free World“... „Schlecht reden ist Ohrenverschmutzung!“ – Will Bowen Er wollte etwas tun, um Menschen dabei zu helfen, sich umzufokussieren und einen neuen Blick einzunehmen. Sich zu beklagen, nützt nicht nur niemandem – es schadet vielmehr! Auch wenn es sich oft für den Klagenden gut anfühlen mag. Meist ändert man beim Meckern nicht nur nichts, sondern man fokussiert auch noch auf das, was man nicht haben möchte - statt auf das zu fokussieren, was man haben möchte und es anzugehen.Und damit schadet man drei Beteiligten: Denjenigen, über den man sich beklagt und diejenigen, die es hören, und sich selbst. Auf Dauer schwächt Meckern und Beklagen – erfolgreiches Handeln dagegen stärkt Menschen. Der Plan Mitte 2006 hat sich Will Bowen mit seinen Mitarbeitern folgende einfache 21 Tage Challenge überlegt. Dazu brauchst du ein einfach zu wechselndes Armband (z.B. eines aus Silikon). Beginne damit, das Armband an einem Handgelenk zu tragen. Sobald du dich dabei ertappst, dass du dich beklagst, beschwerst, jammerst, tratschst oder jemanden kritisierst, streife das Armband über das andere Handgelenk. (Dabei zählt nur das, was ausgesprochen wird was gedacht wird, bleibt unberücksichtigt. Allerdings wirst du feststellen, wie dein Denken im Zuge dieses Prozesses positiver wird.) Das Ziel ist es, das Armband 21 Tage in Folge am gleichen Handgelenk zu tragen. Im Durchschnitt dauert es vier bis acht Monate, bis man es auf 21 Tage in Folge ohne einen Wechsel des Handgelenks bringt. Zu Beginn geschieht es oft, dass man das Armband 40 Mal oder noch öfter am Tag wechselt. Halte durch. Es lohnt sich! Du wirst merken, dass im Verlauf dieses Prozesses nicht nur deine gesprochenen, sondern auch deine gedanklichen Klagen und Beschwerden weniger werden. Wenn du dich weniger auf Probleme konzentrierst, sondern auf das, was du willst, wirst du feststellen, dass du dich besser fühlst, mehr bewirkst und anderen Menschen gegenüber positiver erscheinst! Eine Kampagne, die die Welt verändert hat Übrigens: Bereits nach sieben Monaten hatten 750.000 (!) Menschen das Armband bestellt und bis heute sind es über 11 Millionen. Und da sind nur die gezählt, die das Armband bestellt haben – und nicht all die, die die Challenge mit ihrem eigenen Armband gemacht haben (wie unsere Practitioner-Teilnehmer, die von uns ein Change It-Armband bekommen und selber die Challenge machen). Rechnen wir mal: Wenn wir nur 10 Millionen Menschen nehmen, die die Complaint Free World Kampagne bisher gemacht haben und wir von 40x sich beklagen pro Tag ausgehen, dann sind das 10.000.000 * 365 * 40 = 146.000.000.000 weniger Klagen in der Welt pro Jahr! 146.000.000.000-mal weniger Ohrenverschmutzung im Jahr und ungünstige Fokussierungen. Das ist lebensverändernd – eine leise Kampagne mit großer Wirkung! "Du bist heute da, wo deine Gedanken dich hingebracht haben – und du wirst morgen da sein, wo dein Gedanken dich hinbringen werden." - James Allen Manche werden vielleicht einwenden, ob man denn jetzt gar nichts mehr sagen kann und sich mit allem abfinden soll!? Nichts könnte verkehrter sein und so ist das Gegenteil der Fall. Etwas zu verändern ist gut; wenn du also etwas ändern möchtest, dann mache es! Aber rede nicht schlecht über das, was ist, mit anderen – sondern verändere etwas. So wie Will Bowen!Wenn du mit deinem Kollegen, Partner oder Nachbarn nicht zufrieden bist, dann sprich mit ihm darüber, aber nicht über ihn und nicht in Vorwürfen – und vielleicht liegt es ja auch bei dir, etwas zu verändern. Oft genug sehen wir in anderen etwas, das wir bei uns selbst ablehnen. Variationen Variante mit anderen Themen Natürlich kannst du das Armband nicht nur gegen beklagen, beschweren, jammern, tratschen, selbstabwerten oder meckern verwenden. Jedes gewohnheitsmäßige Verhalten, das du ändern möchtest, ist geeignet. Sei es ein bestimmtes Wort, wie z.B. das „Äähh“, das du nicht mehr sagen willst, oder Sätze, wie „Ich bin nicht verantwortlich...“ oder Handlungen, die du gern mehr machen möchtest, wie zum Beispiel mindestens zwei ehrliche Komplimente am Tag, dann wechsle, wenn du an einem Tag keine zwei Komplimente gemacht hast. Variante mit mehreren Farben Wenn es für dich schwierig ist, dich 21 Tage lang daran zu erinnern, wann du das letzte Mal das Armband gewechselt hast, arbeite am besten mit verschiedenen Armbändern, zum Beispiel: Woche 1 - ein rotes, Woche 2 - ein gelbes und Woche 3 – ein grünes Armband. Ich könnte noch vieles hierzu schreiben, aber ich möchte dir lieber das folgende hervorragende Video (85 Minuten auf Englisch) von Will Bowen empfehlen: Ich hoffe, ich konnte dein Interesse für das 21 Tage Programm A Complaint Free World wecken.
08.01.2018 - 14:20:45
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Erfolgreich mit Gewohnheiten
Neurobiologische Mechanismen nutzen In den letzten Artikeln ging es um Ziele und immer wieder tauchte das Thema Gewohnheiten auf. Denn um Ziele zu erreichen, benötigen wir Gewohnheiten und deswegen beschäftigt sich dieser Artikel mit Gewohnheiten. Die Kraft unserer Gewohnheiten erleben wir täglich, wenn es um unser Verhalten, unsere Denkmuster und Gefühle geht. Denn es ist so einfach, den eigenen Gewohnheiten nachzugehen. Kaum hat man sich versehen, schon sitzt man vor dem Fernseher - mit einer halbleeren Chipstüte oder Kekspackung in der Hand. Dabei hat man sich eigentlich was anderes für den Abend vorgenommen. Oder anders herum: Schon wieder war man vor dem Weg ins Büro eine Runde Joggen – zu Anfang war es noch anstrengend, aber seit ein paar Monaten geht es wie von allein… Bekannte Situation? Und genau darum geht es diesmal. Wie man die Kraft der Gewohnheiten nutzen kann, für mehr Erfolg, Gesundheit, Glück.... Und konkret, wie du neue Gewohnheiten etablierst und alte, nicht nützliche Gewohnheiten in Vergessenheit geraten lassen kannst.  Gewohnheiten sind Routinen, die unser Leben vereinfachen Gewohnheiten sind Handlungen, Gefühle oder Gedanken, die so oft wiederholt wurden, dass sie zur Routine wurden. Diese Routine läuft ab einem Punkt ohne bewusstes Steuern und ganz automatisch ab. Der Autopilot übernimmt. So muss sich z.B. niemand jeden Abend fragen, wie Zähneputzen geht. Man nimmt die Zahnbürste in die Hand und schon geht es los. Das ist eine Verhaltensgewohnheit. Wenn man jedes Mal fröhlich wird, wenn man an seinem Lieblingscafé vorbeigeht, ist es eine Gefühlsgewohnheit. Und dass man, wenn man einen Fehler macht, immer nach etwas sucht, was man daraus lernen kann? Das ist eine Denkgewohnheit. Alle drei geschehen wie von selbst. Das Gehirn liebt Gewohnheiten. Es ist stets, bestrebt neue Denk- und Verhaltensweisen zu automatisieren und alte zu erhalten. Insbesondere für das Handeln macht es das, indem es Routinen in dem Gehirnareal Basalganglien abspeichert. Was in den Basalganglien gelandet ist, kann einfach wieder abgerufen werden. So bleibt das Gehirn effizient und es wird Kraft für Wichtigeres aufgespart. Genau wie das Gehirn entscheiden sich manche Menschen dafür, die unwichtigen Dinge zu routinieren, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. So hat Barack Obama als er noch Präsident war, nur graue und blaue Anzüge getragen. Er meinte diesbezüglich: „Ich will mich nicht entscheiden, was ich anziehe oder esse, weil ich zu viele andere Entscheidungen treffen muss.“ Das „denkt“ sich unser Gehirn auch und macht es sich einfacher, indem es Gewohnheiten bildet. Wie funktioniert das Abrufen der Routinen aus den Basalganglien? Eine Gewohnheit startet immer mit einem Auslösereiz, z.B. dem Bild des Cafés, das man sehr mag. Oder, vor dem Schlafengehen, die Zahnbürste in die Hand nehmen. In einem kurzen Moment prüft das Gehirn, ob es eine passende Routine zu dem gerade empfangenen Reiz gibt, und, wenn ja, entscheidet es sich dafür, eine bestimmte Denk-, Gefühls- oder Verhaltensweise auszuführen. Nachdem die Routine abgelaufen ist, wird das Belohnungszentrum aktiviert. Jedes Mal, wenn man eine Gewohnheit ausführt (z.B. Zähne putzen), schüttet das Gehirn einen Spritzer Glückshormone aus. Genauer gesagt ist es eine Mischung aus Serotonin und körpereigenen Opioiden. Grundsätzlich sind diese Stoffe in einer bestimmten Dosis im Körper vorhanden und sorgen dafür, dass Menschen gute Laune, gesunde Stressresilienz und erholsamen Schlaf haben. Sie werden bekanntlich auch ausgeschüttet, wenn man Sport treibt. Dieselben Stoffe nutzt das Gehirn aber auch, um uns zu belohnen, wenn wir unsere Gewohnheiten befolgen. Neue Gewohnheiten bilden Diese Vorgehensweise ist sehr vorteilhaft, um gute Gewohnheiten zu behalten. Außerdem hilft das Wissen, wie das Gehirn Routinen abspeichert, dabei zu verstehen, wie man neue Gewohnheiten bilden kann. In den letzten Artikeln zum Thema Ziele erreichen, haben wir bereits besprochen, wie man regelmäßiges Joggen zu einer automatisch startenden Routine entwickeln kann. Eine hervorragende Methode einfach Gewohnheiten zu bilden, ist das Verknüpfen der neuen Handlung mit bereits bestehenden Gewohnheiten oder regelmäßig auftretenden Reizen.Nehmen wir an, du möchtest abends regelmäßig Gitarre spielen und gehen wir Schritt für Schritt die Maßnahmen zu diesem Ziel durch. Finde einen Auslösereiz, um mit einer Gewohnheit zu starten Überlege dir als Erstes, was dein Auslösereiz sein soll. Stelle dir z.B. vor, dass du nach Hause gekommen bist. Dann hast du zu Abend gegessen. Nun möchtest du dich entspannen und setzt dich auf die Couch. Wir nehmen mal an, dass dir Gitarre spielen ein Gefühl der Entspannung verschafft. Daher würde der Moment, in dem du dich auf die Couch setzt und dir Entspannung wünschst, sich als Auslösereiz anbieten. Mach’s dir einfach - die 20-Sekunden-Regel Damit du es einfacher hast eine neue Gewohnheit zu etablieren, lohnt es sich die 20-Sekunden-Regel auszuprobieren. Die Zeit zwischen dem Auslösereiz und der Tätigkeiten, die dir die gewünschte Entspannung verschafft sollte 20 Sekunden nicht übersteigen. Es ist also förderlich, wenn du nicht erst in ein anderes Zimmer gehen musst, um deine Gitarre zu holen. Wenn du gerade dabei bist Gitarre spielen zu einer Gewohnheit zu machen, sollte sie am besten direkt neben der Couch stehen. Dann bist du bereits innerhalb von 5 Sekunden in der Lage das Musikinstrument zu greifen und anzufangen zu spielen. Für die Gewohnheit Sport zu machen, gilt analog: Eine fertig gepackte Sporttasche neben der Tür :-) Belohne dich jedes Mal, um die Gewohnheit zu etablieren Wenn du mit dem Gitarre spielen fertig bist, ist es hilfreich auf das Gefühl der Entspannung zu achten. Denn das ist deine Motivation, um die Gewohnheit zu etablieren. Außerdem erzeugt es einen positiven Effekt, den dein Gehirn registriert. Es merkt sich also, dass dir diese Tätigkeit gut tut, und merkt sich diese. Probiere außerdem aus, zu dir selbst zu sagen „Ja, ich habe es geschafft!“ und dich darüber zu freuen. Das mag sich zu Beginn ein wenig künstlich anfühlen. Dennoch passiert etwas Wichtiges in diesem Moment. Du spielst dir selber eine kleine Freude vor. Dadurch werden wichtige Neuromodulatoren ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass das neue Verhalten gefestigt wird. Wir können also diese Vorgehensweise sehr gut nutzen, um unserem Gehirn neue Gewohnheiten beizubringen. Alte Gewohnheiten durch Neue ersetzen Fast jeder hat eine Gewohnheit, mit der er gerne aufhören wurde. Es ist dennoch fast unmöglich, eine Gewohnheit aus unserem Gehirn zu löschen. Wenn eine Routine erstmal erfolgreich in den Basalganglien abgespeichert ist, bleibt sie uns erhalten und kann jederzeit wieder abgerufen werden. Daher ist es vielversprechender eine alte Gewohnheit durch eine neue zu ersetzen. Finde den Auslösereiz für die alte Gewohnheit Auch hier ist es wichtig mit dem Auslösereiz anzufangen. Nehmen wir an, dass du abends gerne fernsiehst und diese Zeit gerne anders verbringen möchtest. Dann würdest du beobachten können, ab welchem Zeitpunkt es wie von alleine geschieht, dass du den Fernseher anmachst. Nehmen wir an, dass es der Moment ist, in dem du dich auf die Couch setzt und dir Entspannung wünschst. Damit ist es derselbe Auslösereiz wie in dem Beispiel mit dem Gitarre spielen. Es kann aber auch sein, dass du den Auslösereiz für eine bestimmte Gewohnheits-Emotion suchst. Z.B. gibt es Leute, die sich nicht mehr so oft über Kleinigkeiten ärgern wollen. In diesem Falle lohnt es sich, sich ein Armband (oder ein Haargummi) anzuschaffen und über mehrere Tage zu beobachten, wann das Gefühl des Ärgers in einem aufsteigt. Und dann jedes Mal das Armband von einem auf den anderen Arm wechseln. Damit schärft man im ersten Schritt die Aufmerksamkeit für den Auslösereiz. (Mehr zum Armband kommt im nächsten Artikel.) Mach es dir schwer – die 2-Minuten-Regel Um eine alte Gewohnheit zu schwächen, braucht man mehr als 20 Sekunden. 2 Minuten haben sich als hilfreich erwiesen. Wenn du weniger fernsehen möchtest, dann nehme die Batterien aus der Fernbedienung raus und gib sie deinem Nachbarn. Um sie wieder zu bekommen, würdest du über 2 Minuten benötigen, wenn du den Fernseher anschalten möchtest. Die Hemmschwelle für das Ausführen der alten Gewohnheit wird damit steigen und du wirst es einfacher haben, auf eine andere Gewohnheit umzusteigen. Allerdings musst du sie natürlich nach jedem Mal fernsehen auch dem Nachbarn wiedergeben - nur Konsequenz wird dir hier helfen. Verknüpfe den alten Auslösereiz mit der neuen Gewohnheit Bei dem Beispiel mit dem Fernsehen ist es nun relativ einfach. Der Auslösereiz für beide Gewohnheiten (alt: Fernsehen und neu: Gitarre spielen) ist der Gleiche: Sich mit dem Wunsch nach Entspannung auf die Couch setzen. Wenn man nun die 20-Sekunden-Regel und die 2-Minuten-Regel auf beide Gewohnheiten angewendet hat, ist es einfacher Gitarre zu spielen, als erstmal die Batterien zu holen. Und ab jetzt heißt das Erfolgsrezept Wiederholung. Die Papua in Neuguinea haben ein schönes Sprichwort, das da heißt: "Wissen ist nur ein Gerücht, solange es nicht in den Muskeln lebt." Damit die Routine zu einer Gewohnheit auflebt, braucht das Gehirn eine Repetition, um sie erfolgreich abspeichern zu können. Und wie würde es sich verhalten, wenn man sich weniger ärgern möchte? Nachdem man die Aufmerksamkeit für die Auslösereize für das entsprechende Gefühl trainiert hat, würde man sich überlegen, was man sich stattdessen wünscht. Z.B. könnte man sich dazu entschließen, direkt nach dem Auslösereiz drei tiefe Atemzüge zu nehmen. Schließlich bewahren so viele Feuerwehrleute ihre Ruhe: Vier (1, 2, 3, 4) Sekunden lang einatmen, danach kommt eine Pause. - Vier (1, 2, 3, 4) Sekunden lang ausatmen, es kommt wieder eine Pause. Oder man könnte sich dazu entschließen, das ärgerliche Gefühl zu hinterfragen. Es ist nun da, aber wieso regt man sich eigentlich auf? Auch bei dieser Verknüpfung des alten Auslösereizes und der neuen Gewohnheit gilt: „Wiederholung ist der Schlüssel zum Erfolg“. Dabei geht es nicht darum, dass man es jedes Mal schafft. Es ist nur wichtig dran, zu bleiben und die neue Gewohnheit regelmäßig inkl. Belohnungsgefühls auszuüben. Du möchtest noch mehr über das Thema erfahren? Dann schaue dir dieses Video an. Quellen: Warum unser Gehirn Gewohnheiten liebt von Fanny Jiménez http://www.morgenpost.de/web-wissen/gesundheit/article106142848/Warum-unser-Gehirn-Gewohnheiten-liebt.html Woher nimmt die Gewohnheit ihre Macht? von Charles Duhigg https://www.greenpeace-magazin.de/woher-nimmt-die-gewohnheit-ihre-macht Focus KULTUR UND LEBEN, MEDIEN. Das Schwierigste fürs Gehirn: Gewohnheiten ablegen http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/tid-28974/kultur-und-leben-medien-so-besiegen-sie-schlechte-gewohnheiten-das-schwierigste-fuers-gehirn-gewohnheiten-ablegen_aid_897435.html “The Happiness Advantage: The Seven Principles of Positive Psychology That Fuel Success and Performance at Work” Ausgabe – 14. September 2010 von Shawn AchorBildquelle Basalganglien: https://kin450-neurophysiology.wikispaces.com/
27.10.2017 - 05:34:45
https://nlp-zentrum-berlin.de/infothek/nlp-psychologie-blog/item/erfolgreich-mit ...
 
 
 
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